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Der Begriff "Langzeitarbeitsloser"Jeder Arbeitslose, der arbeiten kann und aufgrund fehlender Eigenmittel in den "Genuß" der Grundsicherung kommt, ist im im Sinne der Agentur für Arbeit langzeitarbeitslos. Also zB. junge und gut ausgebildete Berufsanfänger und Absolventen, die nach der Schule oder dem Studium nicht sofort eine Stelle finden und Grundsicherung beantragen müssen. Spätestens nach einem Jahr Arbeitslosigkeit erhält jeder unter 50, der Grundsicherung beantragen muß, den Stempel "langzeitarbeitslos". Der Begriff "langzeitarbeitslos" hat also häufig mit "jahrelang arbeitslos" so viel zu tun, wie der Begriff "Betriebsrente" mit einer Rente, die der Betrieb bezahlt: Gar nichts!
Keine WohlfahrtDie steuerfinanzierte Grundsicherung ist keine Wohlfahrt. "Langzeitarbeitslose" müssen auf dem Arbeitsstrich unter dem "Schutz" und der "Fürsorge" der Agentur für Arbeit nicht nur unabhängig von ihrer Qualifikation jeden Job annehmen, sondern diesen Job auch noch für bis zu 30 % unter dem üblichen Arbeitslohn machen. Selbst der Mindestlohn spielt in den ersten 6 Monate keinerlei Rolle. Wenn also beim Bier mit Vorgesetzten oder Chefs die Rede auf das "arbeitsfaule Pack" der "Langzeitarbeitslosen" kommt, ist es ratsam, diese Leute in ihrem Glauben zu bestärken. Denn die Darstellung, "Langzeitarbeitslose" seien trinkende, faule, jahrelang nicht arbeitende Nichtsnutze, denen man kräftig in den Arsch treten muß, hat Methode und ist so perfekt, daß auch viele Chefs darauf hereinfallen.Dumm läuft es, wenn einer der Bosse merkt, daß man bei der Agentur für Arbeit nur anfragen muß, um steuerfinanziert junges, qualifiziertes und gleichzeitig spottbilliges Personal geschickt zu bekommen. Denn trotz guter Noten und "Fachkräftemangel" findet längst nicht jeder sofort eine Stelle. Es gibt Firmen, vor allem in der Zeitarbeitsbranche, die arbeiten nur mit dieser Masche. Die lassen sich "Langzeitarbeitslose" durch die Agentur für Arbeit schicken, um sie dann an die weiter zu verleihen, die das Prinzip noch nicht geschnallt haben. Kein Mindestlohn für "Langzeitarbeitslose", denn der könnte das Geschäftsmodell einer ganzen Branche gefährden. Für jeden Arbeitnehmer ist es also ratsam, sich unentbehrlich zu machen, zB. indem man Wissen nicht teilt. Denn sollten auch die Chefs schlauer werden, die das Prinzip "Langzeitarbeitslosigkeit" bisher noch nicht geblickt haben, stattdessen vielleicht auf teuere Minijobs reinfallen, dürfte schnell ein 30 % Diskounter in der Pipeline stehen, gerne auch jünger und höher qualifiziert. Daß die Agentur für Arbeit trotz des außerordentlichen Lohndumpings nicht durch die Vermittlung von Arbeitskräften auffällt, sondern vor allem durch Rekorde bei der Verhängung von Leistungskürzungen und Sanktionen, zeigt, daß wo keine Arbeit ist, auch keiner Arbeit bekommt. Besonders absurd ist oftmals die Zurschaustellung Arbeitsloser 50+. Selbst im Alter immer hochmotiviert und arbeitsgeil. Soll vielleicht irgendein Trottel, Sozi oder Gutmensch die einstellen? Wer nicht wirklich exzellente Fähigkeiten hat, und der braucht wohl kaum in Propagandastreifchen seinen Arbeitswillen bekunden, ist mit 50+ auf dem Arbeitsmarkt so überflüssig wie ein Kropf. Die jüngere und damit natürlich auch formbarere Konkurrenz sticht.
Kernkompetenz der Agentur für ArbeitDie Kernkompetenz der Agentur für Arbeit, durch abartiges steuerfinanziertes Lohndumping "Langzeitarbeitslose" in Arbeit zu bringen, ist für jeden, der Arbeit hat, äußerst schädlich. Das abartiges steuerfinanziertes Lohndumping bedroht den Arbeitsplatz und verhindert seit Jahren eine Teilhabe am wirtschaftlichen Erfolg durch ein entsprechendes Lohnwachstum. Um das zu unterbinden, muß die Grundsicherung für alle, die sich nicht selbst tragen können, bedingungslos erfolgen. Oder vertrauen die ideologischen Obermuftis unserer Wirtschaftsordnung nicht mehr auf das Fundament ihrer eigenen Grundwerte? Auf die Gier des Menschen, mehr haben zu wollen als andere? Ist die höchste Entwicklungsstufe dieser Gier, steuerfinanziert "Langzeitarbeitslosen" zum Lohndumping zu pressen und gegen die Beschäftigten auszuspielen?
"Langzeitarbeitslose" und die Medien Die Rolle des "bad cop" übernehmen vorwiegend Boulevardblätter, die auflagenfördernd über in die Jahre gekommene Langzeitarbeitslose mit dicken Wagen, Zweitwohnsitz in Florida etc. berichten und den Stammtisch bedienen. Immerhin haben die dort bedachten Arbeitslosen schon begriffen, daß man nicht durch Arbeit reich wird, sondern indem man denkt und handelt wie ein Unternehmer. Als "good cop" präsentieren sich Reportagen des "öffentlich rechtlichen" Bezahlfernsehens, die sich mit der gleichen Klientel "sozialkritisch" auseinandersetzen. Die "Demokratie" zeichnet sich dadurch aus, daß jeder Zielgruppe ihr Programm geboten wird. Dadurch kann wesentlich effizienter als in einer klassischen Diktatur Manipulation und social engineering betrieben werden. Kein Wort darüber, daß jeder Arbeitslose, der arbeiten kann, automatisch mit Beantragung der Grundsicherung "Langzeitarbeitsloser" ist. Das können auch junge, gut ausgebildete Berufsanfänger direkt nach der Ausbildung sein! Wer über "Langzeitarbeitslosigkeit" spricht, aber aus Dummheit oder Arglist den Volksglauben fördert, "langzeitarbeitslos" sei, wer jahrelang arbeitslos ist, hat sich eine Kontoauffüllung oder Versorgung mit Aufträgen durch die Bundesagentur für Arbeit, das Bundesministerium für "Arbeit und Soziales" oder die Zeitarbeitsbranche verdient.Ob gelb, ob grün, ob rot, ob braun, stets die Bürger in die Röhre schaun! Stand: 04.08.14 |